Wer das erste Mal nach Tokyo will, ist erstmal ziemlich überfordert. Die Stadt ist so dermaßen riesig, man weiß erst einmal gar nicht, wo man anfangen soll. Wo soll ich übernachten? Wie komme ich rum? Wie kann ich mich verständigen in einer mir vielleicht völlig fremden Kultur? Was muss ich unbedingt sehen, was nicht? Und, wie lange soll ich eigentlich in der Stadt bleiben? Ich hoffe ich kann mit den unteren Tipps ein wenig Licht ins Dunkel bringen – denn es ist gar nicht so schwer, wie es anfangs scheint, und beim zweiten Mal geht schon alles von alleine.
Anreise
Die Anreise erfolgt in der Regel mit dem Flugzeug. Aus Deutschland fliegen viele Fluggesellschaften direkt nach Tokyo, einige sind mit Umstiegen verbunden. Mit 12 bis 16 Stunden Flugzeit muss man aber rechnen – es ist ein langer Flug.
Skyscanner ist die für mich beste Meta-Flugsuche. Am besten mit den An- und Abreisedaten ein wenig herumspielen, um das beste Angebot zu finden.
Tokyo hat zwei Flughäfen, Haneda und Narita. Haneda liegt deutlich näher an der Innenstadt, von dort ist man recht schnell mit Taxi / Uber oder dem Monorail am Ziel. Narita liegt deutlich weiter draußen, wird aber insgesamt von internationalen Gesellschaften häufiger angeflogen. Ich bin beide Male bisher in Narita gelandet, die Weiterfahrt nach Tokyo ist aber auch von hier überhaupt kein Problem. Meine Empfehlung ist hier der Zug – es gibt verschiedene Linien, die unterschiedlich oft halten und leicht abweichende Routen entlang fahren.
Auf Onlineportalen kann man oft den sogenannten Skyliner vorbuchen – mit diesem ist man in ca. 1 Stunde in Tokyo (one-way ca. 20 Euro). Mit dem Keisei Skyaccess (orange Linie) geht es aber genauso schnell und kostet nur ca. 14 Euro. Tickets können ganz einfach vor Ort gekauft werden oder mit der SUICA-Card im Wallet bezahlt werden (mehr zu SUICA hier). Vorher muss nichts online gekauft werden. Meine Empfehlung: Über Google Maps die Verbindung vom Flughafen zum Hotel eingeben, die beste Verbindung wird einem angezeigt.
Alternativen zum Zug sind das Taxi (allerdings sehr teuer) oder der Bus (preiswerteste Option, ca. 10 Euro).
Wo soll ich übernachten?
Tokyo ist riesig und die Sehenswürdigkeiten sind quer über die Stadt verteilt. Wo soll man also übernachten?
Jeder Stadtteil hat was zu bieten, je nachdem was man machen will. Ich selbst war 2019 in Shinjuku, letztes Mal dann im Bezirk Chuo etwas südlich von Akihabara (dem wilden Animé-Viertel) und Asakusa (das alte Tokyo). Beide Mal war es toll, besser gefallen hat es mir in Chuo.
Meine Tipps:
Shinjuku wer zum ersten Mal nach Tokyo reist und direkt im wilden Geschehen sein möchte zwischen unzähligen Bars und Einkaufszentren. Einige Sehenswürdigkeiten sind auch direkt um die Ecke. Hier ist es allerdings auch immer recht voll und etwas teurer.
Asakusa für das alte Tokyo, viele Tempel, insgesamt eine wunderbare Atmosphäre, der Skytree-Tower ist ebenfalls hier. Viele kleine typische Restaurants.
Roppongi für viel Kultur und Museen, das teamlab borderless Digital Art Museum, Buchläden, Cafés. Roppongi liegt allerdings etwas weiter weg vom ganzen Rest Tokyos.
Chuo als persönlicher Tipp: Hier bin ich letztes Mal gelandet, weil fast nichts anderes mehr zu finden war. Der Bezirk hat sich als Glücksgriff erwiesen, die U-Bahn war 200 Meter entfernt und ich war in wenigen Minuten in Asakusa und Akihabara, viele Restaurants und hippe Cafés überall, Craftbeer-Bars etc. Und man konnte hervorragend Laufen gehen – der Sumida Fluss ist direkt ums Eck und man kann wunderschön am Ufer entlang joggen. Hier würde ich sofort wieder wohnen wollen. Ich war im APA Hotel Ningyocho Ekihigashi.

Laufrunde in Tokyo
Meine 5 Nächte in Tokyo
Auch dieses Mal starte ich meinen Japan-Trip mit verhältnismäßig langen 5 Nächten, da ich auch am Ende nicht mehr nach Tokyo zurückkomme, sondern nach Thailand weiterfliege, und ich dachte mir, dass es noch so viel zu sehen gibt, da werden die Tage sehr schnell verfliegen. Vorher das Hotel zu finden, war übrigens nicht gerade einfach, alles war ausgebucht und teilweise richtig teuer.
Ich habe dann später festgestellt, dass ich genau dann ankomme, wenn zwei Tage später landesweiter Feiertag ist und der „Tag der Kulturen“ begangen wird. Die Japaner sind dann alle unterwegs und reisen durchs Land, auch am Tag danach noch. Habe aber dann doch ein nettes Hotel gefunden in einem Stadtteil der mir ganz neu war.
Tag 1: Ankunft und Chuo / Nihombashi
In München bin ich mittags um 11.30 Uhr mit dem Flieger gestartet. EVA Airways hat mich erstmal direkt nach Taipei gebracht, wo es nach knapp 2 Stunden Aufenthalt nach Tokyo weiterging. Gelandet bin ich dann gegen 12.30 Uhr Ortszeit nach ca. 16 Stunden und vielleicht 30 Minuten Schlaf (das war das was meine Garmin als Schlaf registriert hat). Dementsprechend fertig war ich erst einmal, als ich aus dem Flieger stieg. Aber ich war endlich wieder in Japan! Juhu!!!
Mit dem Keisei Skyaccess Zug ging es erstmal nach vom Flughafen Narita nach Tokyo rein. Mein Hotel war in Chuo, und die U-Bahn nur 200m entfernt. Gegen 15.30 Uhr war ich dann endlich da. Das APA Hotel in dem ich war, wurde erst 2022 gebaut und dementsprechend war alles noch recht neu und modern. Aber wie fast immer in Japan Mini-Hotelzimmer in dem man nur mit Glück seinen Koffer öffnen kann. Aber ich schlafe da ja eh nur. Erstmal ein kurzes Nickerchen und dann ging’s auch schon raus.
Ich bin erst einmal ein wenig ziellos umhergelaufen, um die Gegend zu erkunden. Der erste Eindruck war sehr schön, hier gab es alles von kleinen Restaurants, viele Cafés (schon mal schauen wo ich morgen frühstücken gehe), viele Convenience Stores von FamilyMart, Lawson und 7-Eleven (ich musste natürlich direkt in den erstbesten 7-Eleven rein, eeeeendlich…).
Am Ende habe ich mir dann zum Abendessen superleckere Tantanmen-Ramen gegönnt. Es war noch nicht mal 18 Uhr und deswegen musste ich nicht mal 5 Minuten auf mein Essen warten. Soooo lecker, Ramen ist einfach das beste Soulfood (Ramen Toyoki auf Google Maps). Danach ging es auch schon zurück ins Hotel, auf dem Rückweg habe ich noch eine nette kleine Craftbeer-Bar entdeckt, aber die hebe ich mir für die kommenden Tage auf, ich war einfach vollkommen fertig vom Flug.



Tag 2: Asakusa, Don Quijote, Ichiran und Tokyo Tower
Für den zweiten Tag habe ich mir vorgenommen, erst einmal Asakusa zu erkunden. Das habe ich nämlich 2019 komplett außen vor gelassen und gehört eigentlich zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Tokyo.
Aber zuerst einmal eine Kleinigkeit zum Frühstück. Mein Hotel bietet nämlich keines an. Immer auf der Suche nach bestem Speciality Coffee bin ich auf dem Weg zur U-Bahn im Unison Tailor (Google Maps) gelandet, wo ich meinen handgebrühten Kaffee bekommen habe. So liebe ich das. Fun Fact: Japan ist berühmt für seine Kaffee-Kultur, und nicht nur für Teezeremonien und grünen Tee. Hochwertige Speciality Coffeeshops gibt es viele und der Kaffee wird richtig zelebriert. Nicht umsonst ist die japanische Marke Hario und der konische V60-Filter weltweit bekannt.
Ca. 10 Minuten U-Bahn-Fahrt und ich war in Asakusa. Man kommt quasi direkt am Eingang der Nakamasi-Dori Straße raus, eine bekannte kleine Straße die links und rechts von kleinen Souvenirläden und Snackgeschäften gesäumt ist. Sehr touristisch, aber auch sehr schön. Hier musste ich mir erst einmal ein Matcha-Softeis gönnen (ich liebs). Japan typisch sind überall Schilder, dass man nichts verzehren darf während man umherläuft, daher immer am Stand direkt essen!
Die Straße führt quasi direkt zum berühmten Asakusa-Schrein und den Tempeln außenrum. Sehr sehenswert und ein wirklich schönes Gelände. Auch viele Schulklassen besuchen das Gelände. Im Tempel habe ich für 100¥ versucht mein Glück vorherzusagen, es war ein „regular fortune“ was sich ganz gut gelesen hat, insbesondere da ein deutsches Pärchen vor mir zweimal „bad fortune“ bekommen hat und ziemlich sauer war…
Ersteinmal ein grüner Tee aus einem der überall unzählig herumstehenden Automaten, so lecker. Und komplett ungesüsst, wenn man sich den richtigen kauft. Sowas kann man in Deutschland lange suchen. Danach gab es ein kleines Wagyu Beef Katsu im recht gehypten Meijiya (Google Maps), ein kleiner Streetfood-Laden. War lecker aber dafür muss man nicht extra anreisen. Stattdessen konnte ich es kaum erwarten endlich wieder zu Ichiran Ramen zu gehen. Zum Glück gibt es den in Japan überall und in Asakusa natürlich auch. 10/10, zwar eine Kette, aber für mich das beste Konzept und eine der besten Ramen die es gibt.
Und was sehen meine Augen da? Den berühmten Asakusa Don Quijote. DER Krimskrams-Laden schlechthin. Hier findet man wirklich ALLES. Von Snacks bis Kosmetik und vieles was man nicht braucht aber irgendwie doch haben will. Einmal rein, ist man mindestens eine Stunde abgetaucht oder länger. Nicht zu vergessen den berühmten Don Quijote Song (den es auf Spotify in voller Länge gibt)
Es war ja der 31.10. heute – Halloween. Die Stadt Tokyo hat irgendwie jegliche Trink- und Partygelage in Shibuya verboten, weil das scheinbar die letzten Jahre eskaliert ist. Eigentlich hatte ich vorher geplant, mir das Treiben anzuschauen, aber so macht es ja keinen Spaß. Stattdessen war mein neues Ziel der Tokyo Tower, um eine tolle Aussicht auf Tokyo zu bekommen. Ich hätte zwar auch auf den Skytree hochfahren können, da gab es aber mittlerweile Zeitslots und der Eintritt ist – finde ich – zu hoch. Der Tokyo Tower ist ein wirkliches Wahrzeichen Tokyos und sieht abends einfach toll aus, auch von außen, Vorbild war ja der Eiffelturm.
Tipp: Von draußen hat man von einem bestimmten Punkt in einer kleinen Seitenstraße den besten Blick auf den Tokyo Tower – für die schönsten Fotos! (Google Maps). Danach kann man einfach die ein paar Meter auf den Hügel hochgehen und den den Turm besuchen.
Tickets für den Tokyo Tower kann man einfach vor Ort kaufen (1500¥, ca. 10€) oder direkt bei Klook (ähnlich wie GetYourGuide). Mit dem QR-Code aus der App kommt man auch in den Aufzug und ist in der Regel sogar etwas günstiger dran (um die 8€).
Wer zum ersten Mal Klook nutzt, kann sich über diesen Link anmelden und bekommt 5€ Guthaben geschenkt.
Auf dem Tokyo Tower habe ich dann viele (Nacht-) Fotos gemacht, es war wirklich toll, einen Rundumblick auf Tokyo zu haben. Aber das beste war eigentlich, dass man anstatt mit dem Aufzug wieder runterzufahren wie beim Eiffelturm auch einfach zu Fuß über Außentreppen wieder runtergehen konnte. Das habe ich natürlich gemacht, ein ganz besonderes Erlebnis finde ich!
Tag 3: Akihabara und Shinjuku
Heute wollte ich unbedingt nach Akihabara als erstes. Hier soll sich alles um Elektronik im Akihabara Electric Town drehen, aber vor allem um die Otaku-Kultur. Otaku bedeutet, dass man sich mit seiner ganzen Leidenschaft und Zeit einem bestimmten Thema widmet, sei es Animé und Manga, Cosplay oder anderes. Auch wenn ich mich nicht als großen Animé-Fan bezeichnen würde, interessiert es mich doch, wie diese 10-stöckigen Animé-Kaufhäuser aussehen. Der Nerd in mir ist neugierig.
Auf dem Weg dorthin gab es selbstverständlich guten Kaffee, aber in einem der Convenience Stores habe ich eine Natto Roll entdeckt. Natto ist für uns Europäer sehr gewöhnungsbedürftig – fermentierte Sojabohnen mit sehr schleimiger Konsistenz und strengem Geruch, aber es ist anscheinend sehr gesund. Man isst Natto in der Regel mit ein wenig Sojasauce und Senf, oft auf Reis, aber es passt auch zu anderen Dingen. Hier war Natto in Reis und Alge eingewickelt, ein erster kleiner Schritt für mich um es mal zu probieren. Ich muss sagen, mir hat es gut geschmeckt. Leicht würzig, viel Umami. Bald versuche ich es mal mit Natto pur.
Was ist eigentlich Natto? Ich habe hierzu ein tolles Video bei der ARD gefunden, das ich hier einmal einbette:
Akihabara sieht wild aus: Alles voller mittelgroßer Hochhäuser mit Werbetafeln, Mangafiguren, Elektronikstores an jeder Ecke. Ich habe mich direkt auf die Suche nach „Animate“ gemacht, ein 10-stöckiges Animé-Kaufhaus, das alles rund um das Thema gebraucht und neu anbietet. Im Erdgeschoss kam ich mir ziemlich verloren vor, eine einzige Wuselei. Vom 10. Stock habe ich mich danach langsam nach unten gearbeitet. Für uns ist das nicht so einfach zu erkunden: Alles ausschließlich auf Japanisch, man findet quasi nichts ohne Hilfe.
Abgefahrene Animé-Figuren zu heftigen Sammler-Preisen bis zu Ramsch und Erwachsenen-Mangas, hier gibt es wirklich alles und die schmalen Gänge sind voll mit Japanern die lesen und teilweise stapelweise Dinge mit sich herumtragen, die sie dann kaufen wollen. Ich war etwas überwältigt, weil ich nicht wirklich zurechtgekommen bin, ich habe nicht rausgefunden, wie das alles sortiert ist. Selbst bei den DVDs und Blu-rays kam man mit Google Translate nicht besonders weit. Trotzdem ein Erlebnis.
Überall in Akihabara (und auch Shinjuku) gibt es übrigens die Maid Cafés: Hier wird man von „Maids“ bedient, die in traditioneller Dienstmädchenkleidung dein Getränk bringen, für Selfies bereitstehen oder mit Dir ein Spiel spielen. Alles ist süss und niedlich. Es geht hier nicht um Sexuelles! Das ganze stammt aus dem Cosplay-Universum. Ich kann leider nicht selbst was davon berichten, da ich kein Maid-Café besucht habe.
Es gibt übrigens auch Boys Love (BL) Cafès in Japan, in der durch Roleplay die Jungs Szenen aus den entsprechenden Serien nachspielen. Hab ich leider verpasst, aber das nächste Mal werde ich berichten. Desweiteren sieht man überall Host- und Hostess-Clubs, wo einen Männer bzw. Frauen bedienen, sich mit Dir unterhalten, mit Dir trinken etc. – immer mit der Vorgabe, dass es dabei bleibt. Es ähnelt den Maid Cafés, nur eben ohne die Cosplay-Thematik.
Automaten stehen auch in Akihabara an jeder Ecke, aber hier gibt es nicht nur kalte und heiße Drinks, sondern auch Manga-Figuren, Elektronik, oder sogar Personen die man über den Automaten mietet (ich denke mal so etwas wie die Maid-Cafés, ich habe es nicht ganz verstanden). Und ein classic Streetfighter Spiel!
Mittags gabs übrigens was richtig gutes zu Essen: In einer Mall hab ich einfach irgendwas bestellt was nach Reis und Fisch klang, es gab dann Misosuppe, gegrillten Fisch, roher marinierter Oktopus und Fisch, Reis und fermentiertes Gemüse – für vielleicht 8 Euro? Der Wahnsinn. Gegessen wurde zwischen ganz vielen Sake-Flaschen, den hab ich mir mittags aber noch nicht gegönnt.
Später in Shinjuku bin ich direkt in Richtung Golden Gai, ein kleines Viertel mit engen Gassen, vielen Bars, kleinen Restaurants und Kneipen. 2019 war ich schon einmal dort und fand es ganz cool und hatte die Absicht, vielleicht dort etwas zu Essen. Aber dieses Mal war es ganz anders: Total überlaufen mit Touristen, grölende Amerikaner und Co. die sich betrinken. Es war wirklich schrecklich.
Scheinbar ist es so schlimm geworden, dass jetzt überall Schilder zu sehen sind, dass man auf der Straße keinen Alkohol trinken darf. Ich bin jedenfalls schneller als geplant wieder weg und hab mir ein gutes Katsu Curry Restaurant gesucht und gefunden (Google Maps). Lecker Katsu (paniertes Schwein war es hier) mit japanischem Curry und Reis. Yum!
Tag 4: Regentag: Museum, Plattenläden und Shibuya
Heute war Regen angesagt und leider war es auch so. Beim Frühstück in einem kleinen Café direkt gegenüber vom Hotel (10 Dixans, Google Maps) dachte ich mir bei Kaffee und Käsetoast, warum nicht mal in ein interessantes Museum. Davon hat Tokyo einige, und im teamlabs Digital Art Museum war ich bereits 2019 (sehr sehenswert, unbedingt besuchen!).
Statt ins Nationalmuseum habe ich mich für das Museum of Contemporary Art entschieden, für das ich auch nicht so weit fahren musste, es lag nur auf der anderen Seite vom Sumida River, und die Ausstellungen haben sich alle spannend angehört. Was es immer zu sehen gibt, findet man auf deren Webseite. Bei Museen in Japan gilt im Allgemeinen: Montag ist oft geschlossen, aber das ist nicht bei allen Attraktionen so. Am besten vorher checken.
Im MoT war ich bestimmt ca. 3 Stunden, es gab 3 Ausstellungen die alle sehr spannend waren, und einen schönen Shop plus schickes Café, während es draußen richtig geschüttet hat. Zum Glück hat das dann aufgehört und ich bin zur Metro – ab nach Shibuya. Shibuya Crossing mal wieder erleben, und einfach ein wenig durch ein paar Geschäfte, shoppen oder nur schauen. In Shibuya dann einen tollen Tower Records gefunden – ein klassischer Musikladen über mehrere Stockwerke! Und ein ganzes Level nur K-Pop! Herrlich!
Als abendlichen Snack gab es dann mal wieder Ramen. Die haben allerdings etwas reingehauen mit der cremigen Brühe und dem fried chicken als Topping. War aber sehr lecker.
Tag 5: Eine sonnige Laufrunde, Meiji-Schrein, Yogogi Park und Ebisu
Heute bin ich mit strahlendem Sonnenschein aufgewacht. Also, wirklich keine einzige Wolke am Himmel. Was für ein sensationeller Tag!
Die Gelegenheit musste ich natürlich nutzen, um meine mitgeschleppten Laufklamotten auch mal einzuweihen. Über Komoot habe ich mal geschaut, wie ich am besten eine Runde drehen kann, ohne in der Großstadt ständig an Ampeln stehen zu müssen (und in Japan steht man wirklich an Ampeln, hier geht niemand über Rot). Zwar ließ sich das nicht komplett vermeiden, aber sobald ich am Sumida Fluss angekommen bin, konnte ich eine wirklich wahnsinnig schöne Runde drehen. Direkt am Ufer, über Brücken, mit Blick auf Boote, Samurai-Kurse und Tokyo!
Nach einer Pause habe ich dann auf den Weg nach Shibuya gemacht, um mir endlich den Meiji-Schrein anzuschauen, und ein wenig durch den Yogogi-Park zu schlendern.
Auf dem Weg dorthin habe ich einen besonderen Fotospot gesucht – danke Instagram und TikTok ;). Ganze 30 Minuten habe ich gewartet, damit endlich zwei Züge gleichzeitig im Bild zu sehen sind. Es hat sich gelohnt – die in meinen Augen beste Aufnahme in Tokyo ist entstanden und ist hier auch das Introbild zu Tokyo oben. Dieser blaue Himmel dazu!
Beim Meiji-Schrein war erwartungsgemäß recht viel los, aber es hat sich zumindest auf dem Hinweg gang gut verteilt. Überraschenderweise gar nicht so viele Touristen, sondern vor allem Japaner, die mit ihrer gesamten Familie den Schrein besuchten, oft in traditioneller Kleidung, und Fotos machten. Ich denke das lag an dem Kultur-Feiertag, aber für mich war das natürlich toll zu sehen.
Auch wie manche kleinere Kinder nach dem Familienfoto ganz schnell wieder in ihre Alltagsklamotten und normale Sneaker wollten (die tradionellen Holzschuhe sind wohl nicht ganz so bequem…). Besonders nah an den Schrein selbst ist man nicht herangekommen, weil der gesperrt war für Japaner, die dort beten wollen. Verständlich, niemand hat Lust auf Horden an Touristen die Fotos machen.
Den Rest des Nachmittags habe ich mit einem Spaziergang zum und durch den wunderschönen Yogogi-Park gemacht. Ein kleines Bierchen am Kiosk dort und los ging’s. Überall Freundesgruppen, Familien, Paare, die spazieren, Spiele spielen, oder auf Picknickdecken zusammensitzen und Essen und trinken. Bei dem Anblick an Bentoboxen wird man ganz neidisch – sah alles besser aus als wenn wir uns zuhause mit Chipstüten treffen 😉
Abends ging es dann nach Ebisu. Dort habe ich mich mit einem Bekannten und ehemaligen Kollegen getroffen, der seit vielen Jahren als Autor in Tokyo mit seiner japanischen Frau lebt. Es ging in Izakayas, die ich niemals gefunden hätte und eine Craftbeer-Bar, bei der wir uns unseren 10-Bier-Tastingbrettern fast etwas übernommen haben, es war entsprechend ein sehr lustiger Abend. Der letzte in Tokyo!
Tag 6: Bye bye Tokyo, hello Kyōto
Heute hieß es Abschied nehmen von Tokyo, dieser wunderbaren Metropole. Der Shinkansen wartete um mich das zweite Mal nach Kyōto zu bringen. 3 Tage um mir dort Dinge anschauen zu können, die ich das letzte Mal irgendwie nicht geschafft habe, und ohne die überlaufenen Hotspots besuchen zu müssen.
Meine gesamte Japan-Reise 2024: